Mutter-Kind-Kuren in Deutschland
Text: K. L. (Mutter) / Letzte Aktualisierung: 31.07.2023
Das Leben mit Kindern ist schön und anstrengend zugleich. Alle Eltern erleben Zeiten, in denen alles harmonisch
verläuft, aber auch Zeiten, in denen es drunter und drüber geht und die Erziehung der Kids an den Nerven zerrt. Bei Müttern kommt noch hinzu, dass sie sich häufig im Spannungsfeld zwischen Kindern, Haushalt und Beruf befinden und deshalb einer besonderen Belastung ausgesetzt sind.
Beliebte Regionen für Mutter-Kind-Kuren in Deutschland:
Für wen ist eine Mutter-Kind-Kur geeignet?
Für all diejenigen, welche aus dem anstrengenden Alltag einmal fliehen möchten, bietet sich eine Mutter-Kind-Kur an. Mutter-Kind-Kur, das heißt: 3 Wochen weg von daheim, in den schönsten Gegenden Deutschlands entspannen, sich an den gedeckten Tisch setzen, etwas für die eigene Gesundheit tun und viel Zeit für sich selbst und den Nachwuchs haben. Neue Freundschaften knüpfen, aus alten Gedankenmustern ausbrechen, den inneren Schweinehund überwinden und sich sportlich betätigen und bei all dem wieder lernen, auf den eigenen Körper und die innere Stimme zu hören.
Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie diese Zeilen lesen? Haben Sie Lust, auch einmal alles hinter sich zu lassen und mit Ihrem Nachwuchs auf Kur zu fahren? Oder hegen Sie leise Zweifel, ob eine Mutter-Kind-Kur überhaupt etwas für Sie ist und haben Bedenken, ob die Krankenkasse überhaupt eine Kur genehmigen wird?
Was ist bei Mutter Kind Kuren zu beachten?
Hier erfahren Sie was man alles beachten sollte, wenn man eine Mutter Kind Kur beantragt.
Wer kann Mutter Kind Kuren beantragen?
Prinzipiell steht jeder Mutter, welche Kinder erzieht, aller 4 Jahre eine Mutter-Kind-Kur zu. Entgegen mancher Meinungen müssen Mutter und/oder Kind nicht erkrankt sein, um eine Kur beantragen zu können. Bereits die
Schwächung der Gesundheit - welche unbehandelt eine Erkrankung an Körper und/oder Psyche nach sich ziehen würde - reicht als Voraussetzung, um den Kurantrag zu stellen. Auch Mütter mit Kindern, die erkrankt sind und bei denen durch die Kurmaßnahme einer Verschlimmerung entgegengewirkt werden kann, haben gute Karten auf die Bewilligung dieser Leistung.
Wo stellt man den Antrag?
Der Antrag auf eine Mutter-Kind-Kur wird bei der zuständigen Krankenkasse gestellt. Diese übergibt dem Antragsteller verschiedene Formulare, welche mit persönlichen Daten und Angaben zum Gesundheitszustand ausgefüllt werden müssen. Auch der behandelnde Kinder- und Hausarzt bekommt solch einen Fragebogen mit der Bitte, diesen ausgefüllt wieder an die Krankenkasse zurückzuschicken. Die Krankenkasse zieht nun den medizinischen Dienst hinzu und prüft, inwieweit dem Antrag entsprochen werden kann. Der Antragsteller erhält anschließend von der Krankenkasse einen Bescheid, in dem steht, ob die Kur genehmigt oder abgelehnt wurde. Ist letzteres der Fall, so ist es ratsam, Widerspruch einzulegen.
Weitere Infos zur Mutter-Kind-Kur finden Sie auch bei der AOK
Hilfe gibts bei der Kurberatung
Da die Krankenkasse im Fall der Mutter-Kind-Kur der Leistungserbringer ist, kann es manchmal schwierig sein, direkt an dieser Stelle eine gute Beratung in Anspruch zu nehmen. Sinnvoller scheint es, wenn sich Mütter, welche zur Kur fahren möchten, an eine so genannte Kurberatung wenden. Verschiedene Wohlfahrtsverbände und soziale Einrichtungen bieten diesen Service an. Hier finden Mütter kompetente Ansprechpartner, welche in allen Fragen zur Mutter-Kind-Kur Antwort behilflich sind. Sie geben Hinweise, welche Kureinrichtung für die jeweilige Familie geeignet ist und helfen der Mutter, sich durch den Berg von Antragsformularen zu wälzen. Und nicht zuletzt geben die hilfsbereiten Mitarbeiter der Kurberatungsstellen so manchen kleinen Hinweis, der sich positiv auf die Entscheidung der Krankenkasse auswirken könnte. Weiterer großer Vorteil: wer über die Kurberatung einen Antrag auf eine Mutter-Kind-Kur stellt, der hat gute Karten, in seinem favorisiertes Kurhaus einen Platz zu bekommen. Wer allerdings direkt bei der Kasse den Antrag stellt, der wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Kureinrichtungen der jeweiligen Krankenkasse untergebracht.
Vorbereitung für Mutter Kind Kuren
Ist die Kur genehmigt, so hält die Vorfreude darauf alle in Schach. Wie wird es wohl dort sein? Haben die Kinder Schule? Wie ist die Kinderbetreuung? Und wie voll ist mein Therapieplan und der der Kinder? Fällt die Mutter Kind Kur nicht in die Ferienzeit, so erhalten schulpflichtige Kinder in der Regel pro Tag eine Art Unterricht, welcher meist 2 Stunden umfasst. Die Kinder werden je nach Alter in verschiedene Gruppen eingeteilt. Sie verbringen den Vormittag gemeinsam und nehmen eigene Therapien wahr, sofern sie welche verordnet bekommen haben. Am Beginn der Kur werden in einem Arztgespräch die Art und der Umfang der Anwendungen festgelegt. Eine Mischung aus Physiotherapie, Entspannungstechnik, Sport und therapeutischen Gesprächen hat sich bewährt und wird individuell auf jeden Kurgast zugeschnitten. Sollte einmal etwas nicht passen oder als zu stressig empfunden werden, so kann der Therapieplan in Absprache mit dem Arzt geändert werden. Mütter sollten hier keine Scheu haben und solche Dinge ansprechen - schließlich steht das Wohlbefinden der Kurgäste an erster Stelle.
Neben den Therapien und Anwendungen hält jede Kureinrichtung noch ein vielseitiges Freizeitprogramm parat. Für die Kinder gibt es verschiedene Angebote und auch die Mütter können aus einem Mix aus Basteln, Erkundungstouren, Sauna und vielen weiteren wählen. Auch gemeinsame Aktivitäten stehen auf dem Programm, welche die Mutter-Kind-Beziehung stäken sollen.
Und was ist mit den Vätern?
Noch ein Wort an alle Väter: auch wenn hier die Rede von Mutter Kind Kuren ist, so dürfen natürlich auch Väter mit ihren Kindern diese Art der Vorsorgemaßnahme in Anspruch nehmen. Und damit sie unter all den Müttern nicht der Hahn in Korb sind, bieten viele Kureinrichtungen spezielle Zeiten an, in denen nur Väter mit ihren Kids kuren.
Die Mutter/Vater-Kind-Kur - eine gute Möglichkeit, um aufzutanken und Kraft zu schöpfen für den oft anstrengenden Alltag mit dem Nachwuchs. Nutzen Sie diese Chance und stärken Sie Ihre eigene und die Gesundheit Ihres Kindes!
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